Jürgen KuhlmannDiensucht - der namenlose Absturz
Wider scheinchristliche Kuscherei
Also mein Herz ist keine finstere Grube. Nicht einmal empört sagt es der junge Tenor (tagsüber Wirtschaftsstudent), eher geringschätzig, als lohne dieses Thema keinerlei Diskussion. Einige Ältere machen betretene Gesichter. Wir proben aus Bachs Weihnachtsoratorium den Choral Nr. 53: "Zwar ist solche Herzensstube wohl kein schöner Fürstensaal, sondern eine finstre Grube; doch, sobald Dein Gnadenstrahl in denselben nur wird blinken, wird es voller Sonnen dünken.'' Das ist doch leicht erklärt, meldet sich ein anderer Sänger: Ohne Dreck keine Seife. Wie soll die Kirche ihre Erlösung bei den Leuten anbringen, wenn die nicht an den eigenen Seelenschmutz glauben? Es handelt sich um pfäffische Seifenreklame, nichts weiter. Daraufhin werden die langen Gesichter noch abweisender. Zwar singen wir gleich wieder friedlich zusammen, doch bleibt mir das peinliche Gefühl des Kindes, das seine Eltern scheinbar sinnlos streiten hört und dabei weiß: sie haben doch beide irgendwie recht. Wie läßt dieses Mißverständnis sich lösen? Auf welchen windschiefen Linien denken beide Seiten aneinander vorbei? Muß, darf der Christ den Menschen so schlecht machen, um Gott zu .preisen?
Nähern wir uns dem Problem von einer anderen Seite. Manche werden sich des Schauders erinnern, den sie beim Lesen der Berichte über das Milgram-Experiment seinerzeit empfanden. Ich bringe die Zusammenfassung von Rupert Lay.
Die Versuche wurden in den Jahren 1960 bis 1963 an der Yale-University (USA) durchgeführt.
Die Rolle des Versuchsleiters übernahm ein 31jähriger Biologie-Lehrer einer Highschool. Er gab sich leidenschaftslos und wenig streng. Das Opfer spielte ein 47jähriger Buchhalter, der für diese Rolle ausgebildet worden war. Die Versuchspersonen (Vp) stammten aus New Haven. 40% waren Arbeiter, 40% Büroangestellte, Verkäufer, Geschäftsleute, 20% Freiberufler. Insgesamt wurden 1000 Personen in den von Milgram durchgeführten Experimenten getestet. Durch Nachfolge- und Kontrollversuche in aller Welt dürfte die Testzahl heute 5000 übersteigen.
Versuchsanordnung: Die Vp wird hinter das Schaltpult eines »Schock generators« gesetzt. Dieser hat 30 Schalter, die mit Aufschriften von 15 bis 450 Volt versehen sind (in 15-Volt-Stufung). Unter den Schaltern stehen Inschriften, die von »leichter Schock. (16-60 V), »Mäßiger Schock (75-120 V), »Mittlerer Schock (135-150 V), »Kräftiger Schock« (195-240V), »Schwerer Schock« (255--300 V), »Sehr schwerer Schock« (315--360 V), »Gefahr! Bedrohlicher Schock« (375--420 V) bis zu » + + + « (435 und 450 V) reichen.
Der Versuchsleiter saß schräg hinter der Vp.
Die Vp wird instruiert, daß sie an einem Experiment über das Erlernen von Wortpaaren teilnehmen solle. Es gehe darum, die Wirkung von Strafen auf das Lernverhalten zu prüfen.
. Weigert sich die Vp zu strafen, spornt sie der Leiter mit folgenden Formeln an: - Bitte, fahren Sie fort!
- Das Experiment fordert, daß Sie weitermachen!
- Sie müssen unbedingt weitermachen!
- Sie haben keine Wahl, Sie müssen weitermachen!
Nach jedem versuchten Verweigern wird diese Reihe in Gang gesetzt. Als Ungehorsam zählt jedoch nur der Abbruch des Experiments durch die Vp.
Für die Experimente mit akustischem Kontakt zwischen Lehrer und Schü ler wurden folgende Geräusche auf Tonband genommen und entsprechend abgespielt:
bei 75 V leichtes Knurren
bei 120 V Zuruf: »Ich habe Schmerzen«
bei 135 V - schmerzliches Stöhnen
bei 150 V - Aufschrei: »Holen Sie mich hier heraus! Ich will nicht mehr mitmachen!« »Ich weigere mich, weiter zu machen!«
bei 180 V - Schrei: »Ich kann den Schmerz nicht mehr aushalten!«
bei 270 V - Qualvolles Brüllen ohne Worte
bei 300 V - Verzweifeltes Brüllen.
bei 315 V - lauter Schrei
bei 330 V - keine Reaktionen mehr.
Die Vp sieht, wie der »Schüler« auf einen Sitz im Nebenraum geschnallt und die Elektroden vom »Schockgenerator« her an die Handgelenke angeschlossen werden. Bei einem ersten Versuch fand keinerlei Rückkoppelung zwischen Schüler und Lehrer statt. "Da vom Schüler kein Protest kam, machte ... beinahe jede Versuchsperson fröhlich bis zum Ende der Voltskala weiter, sobald man es ihr befohlen hatte, ohne anscheinend von den Wortbezeichnungen beeindruckt zu sein.« (39) Bei dem zweiten Experiment ertönten ab 300 V heftige Schläge an der Wand. Darauf brachen 5 Personen von 40 endgültig das Experiment ab. Aber bis hierhin waren alle gehorsam, also bereit, ihrem Schüler »schwere Schocks« zuzufügen. 65%, führten jedoch dieses Experiment zu Ende (450 V) durch.
Bei einem dritten Experiment wurden die akustischen Reaktionen des Schülers übertragen. bei 135 V (schmerzliches Stöhnen) hörte die erste Vp auf. Beim 150 V-»Aufschrei« endeten fünf weitere die Tortur. Jedoch 80% ließen sich selbst durch das wortlose qualvolle Brüllen nicht beeindrucken - sie machten weiter - und zwar über 60% bis zum Endc. (A 1)
Lay bringt das erschütternde Resultat auf den Punkt: "Etwa 2/3 aller Menschen sind bereit, unter dem Anspruch des Gehorsams in einer trivialen Situation, ihre Mitmenschen bis zum Tod zu quälen. Das widerspricht ganz offen unserem Bild vom Menschen" (169). Wie konnte es dazu kommen? Milgram selbst meint: Die menschliche Kultur hat nahezu völlig darin versagt, innere Hemmungen für Handlungen einzubauen, deren Ursprung in einer Autorität liegt. Dies bedeutet eine bei weitem größere Gefahr für das Überleben der Menschheit" (171). Früher war das anders; eine wohlgefügte Gruppe überlebte leichter als ein isolierter Einzelner, also wirkte der Evolutionsdruck in Richtung auf Gehorsam und fraglose Unterordnung, drängte somit den Eigenwillen zurück.
Solch weltweit ähnlicher Mechanismus hat im Raum der jüdisch-christlichen Religion auch das Gottesbild ergriffen und sich ideologisch dienstbar gemacht, freilich gegen den Jesus-Impuls und deshalb nie unangefochten. Der christliche Dreieinigkeitsglaube hat die autoritäre Ideologie im Prinzip überwunden; ihn angemessener zu verstehen, ist das beste Heilmittel sowohl gegen das Mißverständnis traditioneller Glaubensformeln (z.B. jenes Bach-Chorals) wie auch gegen die stets drohende Versuchung zu bösem, unchristlichem Gehorsam. Im folgenden Aufsatz kann selbstverständlich nicht das weite Problemfeld Heteronomie-Autonomie als ganzes behandelt werden; dessen gesellschaftlich-politischen Kontext etwa blende ich aus. Allein darum soll es uns gehen, einen bestimmten religiösen Sprachgebrauch (und folglich Denkstil!) an seiner Wurzel aufzudecken und als untrinitarische, vorchristlich-monotheistische Falschlösung zu erweisen.
Dem Volk Israel hat Gott sich als der einzige Herr offenbart: "ICH bin der Herr Dein Gott, der dich aus Ägypten, dem Hause der Knechtschaft, weggeführt hat; du sollst neben mir keine anderen Götter haben"' (Ex 20,2 f). Der Gläubige des Alten Testamentes versteht sich - das ist die Denkform, zu der er berufen ist - als dienendes Du des unendlichen, geschichtsmächtigen göttlichen ICH. Auf den Gedanken, selber ein freies, autonomes Ich zu sein, kann er in seinem geistigen Kontext nicht kommen. Vor der Wahl, Gottes Du oder selbst ein Ich zu sein, steht er nicht, vielmehr muß er sich entscheiden, ob er Gott oder den Götzen dienen will. Jemandem untertan ist der Mensch auf jeden Fall; wer aber Gott dient, den führt der liebende Gott in ein Leben voller Heil und Freiheit: was gibt es Freieres als jemandem zu dienen, der mich liebt und den ich liebe? Die Götzen hingegen halten ihre Sklaven in Unfreiheit, Moloch verlangt Menschenopfer. Theoretisch wird Israel sich nie ganz klar, ob die Götzen Nichtse sind, vom Schnitzer aus einer Klotzhälfte gefertigt, während er sich auf dem Feuer der anderen sein Schnitzel brät (Jes 44,19) - oder ob hinter den Götzen gewaltige dämonische Mächte stehen. Praktisch ist es dasselbe: vor Nichtsen zu zittern, das ist selbst ein dämonischer Wahn.
In seiner Schlußrede tadelt Mose das Volk: "Üppig ward Jeschurun, schlug aus - üppig wurdest du, fett und feist! - stieß weg den Gott, der es machte, schmähte den Fels seiner Freiheit. Mit fremden Göttern ereifern, mit Greueln verdrießen sie Ihn. Dämonen, Wahngöttern bringen sie Opfer dar , Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die jüngst erst kamen in Schwang, von denen eure Väter nichts merkten. Den Fels versäumtest du, der dich gebar, vergaßest Gottheit, die mit dir kreißte" (Dt 32,15-18). Die letzten Sätze enthalten einen wichtigen Schlüssel. Wer mir das Leben gibt, ist mir kein Fremder, auch wenn ich ihn als anderen erlebe. Sobald ein Frommer selbst kleine Kinder hat, die zu ihm Papi sagen, weiß er: Wenn DU es mit mir so gut meinst wie ich mit diesem winzigen Wesen da - ja dann brauche ich vor DIR wirklich keine Angst zu haben. Zwar bleibt das Denken formell heteronom; die Heteronomie bleibt aber unthematisch, macht sich nicht zum Inhalt; inhaltlich ist vielmehr alles an der Heteronomie Schlechte, Entfremdende auf Seiten der Götzen. Der Gegensatz zum bösen Fremden (das eigene Gute) ist bei Gott sicher aufgehoben; wohl bleibt das Ich implizit, es ist aber wirklich und lebendig da. So steht es bei frommen Juden, Muslimen und Christen bis heute; verständlich, daß sie für das Freiheitspathos des emanzipatorischen Atheismus kein Interesse haben.
Denn das speist sich aus anderer Quelle: der griechischen. Auch hier von einer echten Offenbarungsquelle zu sprechen mag überraschen, ist aber sachlich richtig; steht doch fest, "daß es eine Vorstellung von politischer Freiheit und vollends einen philosophisch-ethischen oder psychologischen Begriff- von Freiheit vor den Griechen nicht gegeben hat." (A 2) Allerdings war auch diese Quelle zu Beginn nur ein schmales Rinnsal. Politisch frei war nicht der Mensch, sondern der Mann der Oberschicht (Fidel Castro hat sich schon als Kind gewundert, "wie sich alle Bürger auf öffentlichem Platz versammeln konnten, wo es doch damals keine Lautsprecher oder Mikrofone gab!") (A 3) Philosophisch gab es auch bei den Griechen zahlreiche Auffassungen, wie unfrei oder frei der Mensch im Ganzen sei. (A 4) Bemerkenswert ist, wie schon Epikur (+ 270 v.Chr.) im Vorgriff auf die modernste Physik (der atomaren Unbestimmtheit) gegen den mechanistischen Atomismus für die Möglichkeit der Freiheit eintrat: "Der Aufklärer Epikur hatte eigens auf Demokrit zurückgegriffen, um durch eine Entmythisierung und Entteleologisierung der Welt den Menschen von der Furcht vor übermenschlichen Mächten zu befreien. Dadurch gelang jedoch nur eine Teilbefreiung, denn das mechanistische Weltbild ließ seinerseits für Spontaneität keinerlei Raum. Epikur versuchte diesem Manko abzuhelfen, indem er die mechanistischen Gesetze partiell aufhob und durch den Zufall ersetzte, wodurch zugleich die Spontaneität menschlicher Freiheit erklärt sein sollte (Es handelt sich um eine minimale Abweichung des Atoms von der Senkrechten der Fallbewegung)." (A 5)
Das antike Freiheitsbewußtsein, wie es in dem halben Jahrtausend um Christi Geburt herum viele Menschen erfüllte, können wir uns idealtypisch etwa so denken: An die homerischen Götter glaubte man nicht mehr, sofern man aus den Kinderschuhen herausgewachsen war. Sei es als Glied des Kosmos, des großen Lebewesens (Stoiker), sei es in einer offenen Zufallswelt (Epikureer) weiß ich mich als frei und mir selbst aufgetragen. Mein Ziel ist die Aut-arkie (Selbstgenügen), dh die Freiheit des Selbstseins. Den Prozeß dorthin nannten die Stoiker Oikeiosis (Selbstzu)eignung; sie "vollzieht sich allseitig und umfaßt kognitive, affektive und volitive Aspekte in Gestalt der Selbstwahrnehmung, der Selbstliebe und der Selbsterhaltung. Das Phänomen der Selbsterhaltung wird hier erstmals philosophisch thematisiert. Das Leben ist etwas, dem es in seinem Sein um dieses selbst geht." (A 6)
Wir heute, die den Existentialismus der fünfziger und die Selbstverwirklichung der siebziger Jahre miterlebt haben, wir können uns, scheint mir, einigermaßen in diese Farbe des antiken Lebensgefühls versetzen. Von äußeren Gefahren weiß es sich bedroht, eine ihm äußere letzte Autorität jedoch erkennt es nicht an. Mag alles einstürzen - Horaz weiß: impavidum ferient ruinae. Was geschah, als jüdischer Sinn für Gott und griechisches Freiheitsdenken einander begegneten? Die unüberschaubar bunte Palette möglicher Gefühlsmischungen kann niemand sich ausmalen; uns soll es hier nur um solche geistigen Weichenstellungen gehen, die das kirchliche Denken mitgestaltet haben. "Das Buch Kohelet als der deutlichste Ort der Begegnung Israels mit griechischer Philosophie innerhalb der Bibel" (A 7) stammt wahrscheinlich aus dem Jerusalem des dritten Jahrhunderts vor Christus. Norbert Lohfink, Verfasser eines neuen, großartigen Kommentars zu diesem leider allzu unbekannten Buch, schildert die damalige geistige Lage: "Im 3. Jh. gehörte der kleine Tempelstaat ''Judaia'' (Hauptstadt: Jerusalem) als Teil der Provinz 'Syrien und Phönizien' zum ptolemäischen Reich (Hauptstadt: Alexandrien) ... Auch die führenden Familien der Oberschicht von Jerusalem waren an ihrer Integration in die Führungsschicht des Reichs interessiert. Entscheidende Prestigesymbole waren griechische Sprache und griechischer Lebensstil. Der machtabgestützte hellenistische Kulturdruck muß damals überwältigend gewesen sein. Lernwillig und anpassungsfähig öffnete man sich ihm ... Das Buch Kohelet kann nur verstanden werden als Versuch, so viel wie möglich von der griechischen Weltdeutung zu gewinnen, ohne daß dabei die iraelitische Weisheit doch ihren Eigenstand aufgeben mußte'' (5-7).
Wie verbindet Kohelet die beiden Grundworte, das vom Juden gehörte "Du Geschöpf" und das vom Griechen gewußte freie Ich ? Er fügte beide Worte zu einem spannungsreichen Satz zusammen: Wisse dich als der Freie, der du bist, in Gottes guter Hand. "Also: Iß freudig dein Brot, und trink vergnügt deinen Wein, denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es Ihm gefiel ... Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, sei heiteren Herzens in deinen frühen Jahren! Geh auf den Wegen, die dein Herz dir sagt, zu dem, was deine Augen vor sich sehen. Halte deinen Sinn von Ärger frei und schütz deinen Leib vor Krankheit; denn die Jugend und das dunkle Haar sind Windhauch. Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, ehe die Tage der Krankheit kommen ... der Staub auf die Erde zurückfällt als das, was er war, und der Atem zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat" (9,7; 11,9 f. 12,1.7).
Der jüdisch-biblische Rahmen bleibt gültig, aber auch das griechische Anliegen kommt zu seinem Recht: was die Griechen preisen und leben, ist eben das in Gottes Huld schon mitgesetzte freie Ich, ähnlich wie jeder Vater wünscht, daß sein Kind ganz es selber werde. Dieser biblische Schriftsteller hat keine Scheu vor Autonomie, solange sie sich vertrauensvoll innerhalb der Beziehung zu Gott hält. Eine wertvolle Lösung, gewiß, und nicht nur für damals. Bis heute denken und raten menschenfreundliche Seelsorger auf dieser Linie. In trinitarischer Begrifflichkeit könnte man solches Verständnis subordinationistisch nennen: die Ich-Wahrheit wird der Du-Wahrheit untergeordnet. Dies ist meines Erachtens der tiefste Grund, warum diese ansprechende Lösung auf die Dauer doch nicht genügen konnte. Das Ich (zu echter Teilhabe am göttlichen ICH bestimmt) durfte sich mit seiner Zweitrangigkeit nicht begnügen. Es rieb sich am Rahmenzaun, drängte im jüngeren Sohn unbändig in die volle Freiheit. Da blieb schließlich dem älteren Bruder als dem Verfechter der Du-Wahrheit nichts anderes übrig, als das ihm unbegreifliche, so maßlos anspruchsvolle Ich zu verteufeln, als böse zu erklären.
Von 13 v.Chr. bis ums Jahr 50 lebte in Alexandrien der jüdische Denker Philon. Sein Lebensanliegen war es, die Bibel mit der um ihn her geltenden hellenistischen Denkart zu versöhnen. Mittel dazu war ihm eine wild allegorische Schriftauslegung. Philon hatte großen Einfluß auf das Denken der Kirche, wurde fast einem Kirchenvater gleichgeachtet, Ambrosius etwa schrieb seitenweise von ihm ab. Für unser Thema besonders aufschlußreich ist die Schrift über "die Opfer Abels und Kains"; gleich zu Beginn (Nr. 2 & 3) führt Philon den glasklaren systematischen Gegensatz ein: "Zwei einander bekämpfende Anschauungen stehen sich jedenfalls hier gegenüber: die eine schreibt dem (menschlichen) Geiste alles zu als dem Leiter der Vorgänge im Denken und Empfinden, im Bewegen und Innehalten; die andere hält sich an Gott als den Meister und Schöpfer aller Dinge und überträgt alles auf ihn als den Vater und Leiter. Die Ausprägung der ersten ist Kain, genannt Besitz, weil er alles zu besitzen meint, die der anderen Abel; denn er wird erklärt als der alles auf Gott Beziehende. Beide Anschauungen gebiert eine einzige Seele; sie müssen sich aber, sobald sie geboren sind, trennen; denn es ist unmöglich, daß Feinde für immer zusammen wohnen. Solange nun die Seele die gottliebende Haltung (philotheon dogma), den Abel, noch nicht geboren hatte, weilte in ihr die selbstliebende (philauton), Kain. Als sie aber den Einklang mit dem Urgrunde erzeugt hatte, ließ sie den mit dem scheinklugen Geiste fahren."
Selbstliebe, so verstanden, ist eine Form der Bosheit; in Nr. 58 schreibt Philon das ausdrücklich: "Wenn wir nun Verdrängung (lethe), Undank, Selbstliebe (philautia) und die solches hervorbringende Bosheit, die Überhebung, beseitigen, so werden wir nicht mehr durch Zaudern den echten Gottesdienst versäumen, sondern die Welt des Werdens überholen und überspringen und, ehe wir unser Herz an etwas Vergängliches hängen, auf den Herrn treffen, nachdem wir uns bereit gemacht haben, seine Befehle auszuführen."
Ein Sinn, der Gott gleich zu sein vermeint, ist "selbstliebend und gottlos" (philautos kai atheos; Leg. All. I,49); wie systematisch diese Gleichung gemeint ist,zeigt folgender Text: "Wer vor Gott wegläuft, flüchtet in sich selbst. Zweierlei Geist gibt es nämlich: den Geist des Ganzen (Nous toon holoon), der ist Gott, und den eigenen (N. idios); und der eine flieht vor dem auf ihn selbst bezogenen zu dem des Alls - denn wer den eigenen Geist verläßt, bekennt damit, daß es mit dem Menschengeist nichts ist, sondern schreibt alles Gott zu; der andere läuft vor Gott weg und erklärt nicht Gott für die Ursache von irgendeinem Ding, sondern sich selbst für die Ursache von allem, was geschieht. So meinen ja viele, daß alle Dinge in der Welt ohne Führer von selbst ihren Gang gehen (ap-automatizonta!), Künste aber, Fertigkeiten, Gesetze, Sitten, Staatseinrichtungen, Rechte der Einzelnen und der Gesamtheit sowohl im Verhältnis zu den Menschen als zu den vernunftlosen Tieren der Menschengeist allein geschaffen habe" (Leg. All III, 28-30).
[Nachtrag Ostern 2007: Die Ambivalenz dieses Philon-Textes zieht sich auch durch die Geschichte der Christenheit, bis heute. Der Verfasser verwendet die Wörtlein »selbst« und »eigen« im gleichen Sinn, sie gehören aber trennscharf unterschieden. Eigenes lieblos gegen das Ganze durchsetzen zu wollen ist böse, egal ob das Eigene in der Ich-selbst-Form des Egoisten auftritt, oder in der Du-Form des servilen Büttels, der – vielleicht widerwillig – in seinem auf Befehl gequälten Opfer die Würde des Ganzen verletzt, oder in der Eins-Form des Pseudomystikers, der nur die Große Einheit gelten lassen will und deshalb sein Ego so unmenschlich verneint, dass er es auch als Empfänger fremder Hilferufe ausschaltet.
Dieselbe Ambivalenz eigen/selbst tritt auch in der sonst großartigen Karfreitagsbesinnung 2007 des protestantischen Theologen Eberhard Jüngel zu Tage [FAZ v. 7. April 2007, S. 8]: »Sünde ist der biblische Ausdruck für den unheilvollen menschlichen Drang, der eigenen Selbstverwirklichung alle anderen für das menschliche Leben konstitutiven Beziehungen so unterzuordnen, dass sie gegebenenfalls auch beschädigt oder gar zerstört werden.«
Damit dieser wichtige Gedanke nicht nur Frommen und Esoterikern, sondern auch religionskritischen Humanisten aufleuchten kann, gehört er trinitarisch ergänzt, so dass die Anti-Selbst-Schlagseite ausbalanciert wird: »der eigenen Selbstverwirklichung oder dem eigenen Gehorsam gegen den eigenen ‚Gott’ (der – wenn er lieblos gegen das wahre Ganze aufreizt – bloß ein teuflischer Götze ist), oder der eigenen Versenkung in die eigene Unverantwortlichkeit«
Nur so passt der von Jüngel gemeinte umfassende Sünd-Begriff nicht nur auf den selbstsüchtigen jüngeren Sohn des Gleichnisses sondern auch auf seinen selbstentfremdet diensüchtigen älteren Bruder, dessen Grundbosheit nicht erst im nachträglichen Widerspruch gegen des Vaters Barmherzigkeit besteht, vielmehr längst vorher im Mangel an Liebe auch gegen sich selbst: "Nie gabst du mir ein Böcklein..." - hätte er es sich doch genommen! "All das Meinige ist ja dein."]
Den von der Stoa so positiv gemeinten Begriff der Aneignung wertet Philon ins Negative um: "Hauptursache der Unvernünftigkeit ist das Fleisch und die Eigenwerdung auf das Fleisch hin" (De gigant. 29). Was heißt das? "Fleisch ist hier durchaus biblisch verstanden als das welthaft geschichtlich zum Individuum Bestimmende. Wenn der Mensch sein von Gott Empfangenes darauf begrenzt, führt es zu gottwidriger Eigenwerdung (auch hier eine radikale Umprägung des stoischen Begriffs der oikeioosis). Solche 'Aneignung' führt in die äußerste Unfreiheit, und wer diesem Zug folgt, 'hat nicht einmal einen Traum von Freiheit geschaut'." (A 8)
Dreieinhalb Jahrhunderte später grübelt Augustinus über den ersten Ursprung des Bösen nach. Philons Denken hat er gekannt, wahrscheinlich sogar die von Ambrosius ja verwendete Stelle über Kain und Abel. Jedenfalls setzt auch er Gottesliebe und Eigenwillen einander entgegen: "Die wahre Ursache der Seligkeit der guten Engel ist, daß sie dem anhangen, der zuhöchst ist. Fragt man aber nach der Ursache der Unseligkeit der bösen Engel, zeigt sich klar nur eine, die Abkehr von dem, der zuhöchst ist, und die Hinkehr zu sich selber , die nicht zuhöchst sind." (A 9) Natürlich weiß Augustinus, daß die Gottesliebe zugleich die allerbeste Selbstliebe ist oder wäre; wenige Zeilen später sagt er es ausdrücklich: "Obwohl sie mehr gewesen wären, hätten sie dem, der zuhöchst ist, angehangen, zogen sie ihm das geringere Sein, nämlich sich selber vor." (Meine Kritik an beiden großen Denkern richtet sich nicht auf das, was sie gemeint haben, sondern nur auf ihre Weise, es zu sagen, ist nicht geistlich, sondern technisch gemeint.)
Später geht Augustin auf den Einwand ein, der Sündenfall sei doch nur eine harmlose Nascherei gewesen und verdiene nicht solch furchtbare Strafe: "Aber in dem göttlichen Gebot ward Gehorsam eingeschärft, eine Tugend, die bei vernünftigen Geschöpfen sozusagen Mutter und Wächterin aller Tugenden ist. Denn sie sind so geschaffen, daß untertan zu sein ihnen heilsam, dagegen ihrem eigenen Willen statt dem des Schöpfers zu folgen verderblich ist ... Denn 'Hochmut ist der Anfang aller Sünde' (Sir 10,13). Was aber ist Hochmut anders als Streben nach falscher Hoheit? Denn das ist falsche Hoheit, vom Urgrund sich zu lösen, dem der Geist eingewurzelt sein soll, um gewissermaßen sein eigener Urgrund zu werden und zu sein. Das geschieht, wenn der Geist sich selbst zu sehr gefällt. Dann aber gefällt er so sich selbst, wenn er sich von jenem unwandelbaren Gut abwendet, das ihm mehr gefallen sollte als er sich selbst" (XIV, 12 f). Damit ist die Linie festgelegt, auf der kirchliches Denken sich bis heute vollzieht: solange die Selbstliebe innerhalb des Gehorsams bleibt, ihm untergeordnet, so lange ist sie ein (zweitrangiges) Gut, sobald sie aber mit dem Gehorsam eine gleichrangige Spannung anstrebt, wird sie böse. Erstrangig darf sie nicht sein, sonst hätte das Chaos gewonnen. Weil die radikale Selbstliebe dem Menschenherzen aber unauslöschlich eingeboren ist, deshalb muß es sich, gegen sie, demütigst als finstere Grube bekennen und immer wieder neu vom göttlichen Licht reinigen lassen; mit unausweichlicher Folgerichtigkeit wurde Augustinus zum Prediger der Erbsünde und der "massa damnata".
Auch auf die schreckliche Gehorsamsbereitschaft beim Milgram-Experiment (und vorher, ernster, im KZ) fällt erklärendes Licht. Wer in einer Kultur aufwächst, die seit über anderthalb Jahrtausenden den Du-Gehorsam dem Ich-Sinn im Großen und Ganzen vorzieht (wo es um die höchste Autorität und den tiefsten Eigenwillen geht), der ist verständlicherweise geneigt, das ihm mit Höllenangst eingebleute Schema auch in Fällen anzuwenden, wo minder hohe Autoritäten gegen ein weniger starkes Ichgefühl auftreten. "Befehl ist Befehl" - wer das nicht nur in der Schule streng und auf dem Kasernenhof laut, sondern auch weihevoll in der Kirche gehört hat, dem muß menschlicher Widerstand gegen unmenschliche Weisungen grausam schwer fallen. Hunderttausend Jahre Kusch-Evolution haben uns geprägt. Läßt sich wenigstens ihr kirchlicher Anteil zurücknehmen? Können wir das Verhältnis von Gottesliebe und Selbstliebe begrifflich anders fassen als in den Gegensatz, der uns mit angemaßter Selbstverständlichkeit verwirrt?
Ob die Kunde von jenem Rabbi Jesus aus Judäa bis zu Philon gedrungen ist? Vielleicht. Bestimmt hat er nicht gewußt, daß die Menschheit diesem Menschen die wahre Einheit von jüdischem Gottesdienst und griechischer Selbstverwirklichung verdankt. "Den Alten ist gesagt worden, ich aber sage euch" - heller hat kein griechisches Ich je geklungen. Ein Echo ist der programmatische Satz des Paulus: "Da ist nicht mehr Jude oder Grieche ... denn alle seid ihr Einer in Christus Jesus'" (Gal 3,28). Ein anderes Echo legt das vierte Evangelium Jesus in den Mund: "Wer mich sieht, sieht den Vater - wie kannst du da sagen: zeige uns den Vater?" (Joh 14,9) DU, die maßgebliche Instanz, DU Gott der ganz Andere und Nichtandere (Nikolaus von Kues), DU offenbarst in diesem Menschen Dein Geheimnis. Jesu befreiendes Tun und Sprechen, seine ermutigende Nähe bei den Geringen wie seine Selbstgewißheit vor den Hohen ist die Wahrheit des Ganzen. Viele jener anderen, die vorher und seither in Gottes Namen auftreten und den Menschen schwere Lasten aufbürden, sie haben ihre eigenen Ausbeuter-Interessen, sind "Diebe und Räuber ... Ich bin gekommen, daß sie (meine Erlösten) das Leben haben und es in Fülle haben" (Joh 10,8.10). Nicht bettlergleich sollt ihr unter dem Wasserhahn bangen, den ich nach Laune auf- und zudrehe, nein: "Das Wasser , das ich ihm geben will, wird in ihm zur Quelle werden die da sprudelt ins ewige Leben" (Joh 4,14).
Daß jüdisches Du und griechisches Ich in Christus und dank ihm auch in uns göttlich versöhnt sind, daran sollte kein Christ zweifeln, der auch nur anfangshaft jene Grunderfahrung unseres Glaubens gemacht hat, über die Paulus jubelt: "Ich lebe, nein nicht mehr ich, sondern in mir lebt Christus" (Gal 2,20). Wie aber, mittels welchen Denkschemas, sollen wir diese Versöhnung uns selbst bewußt machen und halten, damit wir sie auch anderen - als den lebenskräftigen Kern unseres Glaubens - anbieten können? Die in der Kirche übliche Sprache folgt immer noch den Spuren Philons und Augustins, setzt Gottesliebe und Eigenliebe einander entgegen und vernebelt so die wirkliche Front. Die verläuft keineswegs zwischen Gottesliebe und Selbstliebe, vielmehr zwischen Gottesliebe=Selbstliebe einerseits, Egoismus oder Götzendienst andererseits. Auf das oder kommt es an. Den Gipfel des Berges haben seine Ich-Wand und die Du-Wand auf der anderen Seite freilich gemeinsam: Gottesliebe=Selbstliebe. Wer aber abstürzt, fällt jeweils nur auf einer Seite! Deshalb ist es nicht wahr, daß aller Götzendienst letztlich Egoismus sei. Die Reduktion des Gottwidrigen auf das Ego ist derzeit beliebt; in derselben Woche bin ich zweimal auf diese These gestoßen. Eine geist- und welterfahrene Ordensfrau deutet die Kontemplation: "So tritt langsam das Bild Gottes, der Schatz im Acker, Christus in uns hervor. Dieses Bild ist im Menschen grundgelegt, wird aber vom Ego verdeckt." Und ein christlicher Politiker mahnt: "Eine Nachfolge, die sich nicht ohne Vorbehalt und ganz auf den Weg begibt, bleibt dem schlimmsten aller - und letztlich einzigen - Götzen verhaftet: sich selbst." Solche ldentifizierung halte ich für gefährlich und falsch. Nur auf dem göttlichen Gipfel ist die unendlich knisternde Spannung von Du und Ich zugleich im Heiligen Einheitsgeist aufgehoben, in den nichtigen Abgründen fällt sie in ihre Mono-Pole auseinander. Eines der Übel am Bösen ist gerade, daß es das absolut Zusammengehörende zerreißt. Wo zerrissen wird, ergeben sich aber stets mindestens zwei Fetzen, die keineswegs identisch sind. Wer zwar widerwillig, aber doch gehorsam einen Menschen zu Tode schindet, weil Befehl eben Befehl ist, der leidet doch nicht an teuflischem Egoismus! Er leidet an teuflisch bösem Gehorsam; der ist das Gegenteil von Egoismus, aber genauso schlimm, ja in der Auswirkung noch verheerender. Mit den Selbstsüchtigen würden wir leichter fertig, könnten sie nicht die gebündelten Kräfte allzu vieler Diensüchtiger einsetzen.
Im Rechner-Zeitalter mag es angebracht sein, unser Ergebnis auch schematisch zu erläutern. Der traditionelle Gegensatz zwischen Gottesliebe und Eigenliebe (du+ / ich-) bleibt gültig, ebenso der alttestamentliche Gegensatz zwischen Gottesgehorsam und Götzendienst (du+ / du-). Wer nur auf diesen üblichen Bahnen denkt, kann zwar dem jüngeren verlorenen Sohn helfen, zu Vater und Bruder heimzufinden, wird aber nicht den älteren verlorenen Sohn mit in den Festsaal bringen. Der steht draußen, weil er den Selbstwerdeprozeß seines Bruders immer noch für falsch hält und gar nicht merkt, wie sein eigener unerlöster Knechtssinn sich götzendienerisch einem lieblosen Vaterbild unterwirft, während das erlöste Selbst seines Bruders drinnen mit dem wirklichen Vater feiert. Auch dieser Gegensatz zwischen Götzendienst und Selbstliebe (du- / ich+) gehört in die christliche Sprache (des Vaters Worte an den Älteren sind die Sinnspitze des Gleichnisses, keineswegs der Irrweg des Jüngeren, der im kirchlichen Religionsbüchlein allein vorkommt ...), wie auch der Gegensatz zwischen der einseitigen Selbstsucht des Jüngeren, die ihn in die finstere Schweinegrube führt, und seiner mit dem Gehorsam ausgesöhnten Selbstliebe nach der Heimkehr (ich- / ich+).
Zum Schluß antworte ich auf einen möglichen Einwand solcher, die sich auf der Höhe der Zeit wissen. Sollen denn die Christen jetzt endlich auch noch auf den Zug der Selbstverwirklichung aufspringen, wo doch der Zeitgeist gerade das Ziel des engen Individualismus gegen das New Age kosmischer Gemeinschaft am Vertauschen ist? Ich meine: Den wahren Kern einer modisch hochgewirbelten und dann erschöpft liegengelassenen Geistesform liebevoll in ihr Gesamtleben aufzunehmen - sollte das nicht eine der schönsten Aufgaben der Christenheit sein? Daß Christi Lebenswasser in uns zur selbständig sprudelnden Quelle werden will, ist nicht erst seit gestern wahr und wird auch übermorgen nicht falsch sein. Uns und unsere Kinder gegen den Götzen des bösen Gehorsams zu wappnen, auch und gerade wo ein Teufelsbefehl sich als Stimme Gottes ausgibt, diese Aufgabe ist von zeitloser Wichtigkeit.
Allerheiligen 1986
ANMERKUNGEN
1 ) Rupert Lay, Ethik für Wirtschaft und Politik, 1983, 167 ff
2) Hans Krämer, Die Grundlegung des Freiheitsbegriffs in der Antike, in: Freiheit (Tübinger Universitäts-Festschrift), Freiburg-München 1977, 239
3) Gespräche mit Frei Betto, bras. Ausgabe (S. Paulo 1985), 337
4) Siehe W. Warnach: Artikel 'Freiheit' im Historischen Wörterbuch der Philosophie, Band II
5) Krämer (s. Anm. 2); 251 f.
6) Krämer, ebd. 261
7) Norbert Lohfink, Kohelet, Würzburg 1980, 15
8) Warnach (s. Anm. 4), 1075
9) Augustinus, Civitas Dei XII,6; dt. Ausgabe von W. Thimme, Zürich 1955, 70
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